Puerto Natales, Punta Arenas, Ushuaia 17.1217- 4.1.18
04.01.2018
Nun geht es ca. 350km weiter Richtung Sueden ueber die Grenze nach Chile. Wiedermal muessen wir einen kleinen Umweg von 70km ueber Esperanza fahren, da die Ruta 40 auf 70km Laenge schlechte Piste ist. Der Wind steht guenstig und schiebt uns auf der 1. Etappe gut voran, sodass der Spritverbrauch auf unter 6l/100km sinkt. Die Landschaft ist oede und karg, weite Taeler, abgerundete und abgeschliffene, maessig hohe Berge rechts und links in der Ferne. Lediglich ein paar vereinzelte Guanakos leben hier von den wenigen Grasbuescheln. Baeume oder Buesche gibt es hier nicht.
Die 2. Etappe von Esperanza nach Puerto Natales geht in Richtung Westen, d.h. Gegenwind!!!! Auf der 190km langen Strecke haben wir auf 140km sehr starken Gegenwind von 70-80kmh und koennen nur im 3.Gang mit 20-30kmh fahren. So brauchen wir 8 Stunden reine Fahrzeit bis Puerto Natales. Auf den letzten 50km aendert sich ploetzlich die Landschaft: Baeme, gruene satte Wiesen mit gut genaehrten Kuehen darauf. In Puerto Natales selbst gibt es nicht viel zu sehen, ist aber ein guter Ausgangspunkt zu den Torres del Paine. Wir legen deshalb mal wieder einen Ruhetag ein. Da wir nun mal am Meer sind muss ich natuerlich ein paar Garnelen und Seefisch essen, denn langsam wird auch mir das viele Fleisch etwas zu viel. Am Campingplatz gibt es ausnahmsweise eine gute Internetverbindung, so kann ich wenigstens Micheles Sorgen wegen Frederiks Magensondenoperation am 15.12.17 und die die damit verbundene mangelhafte Nachsorge im Krankenhaus teilen. Wieder und wieder springt Frederiks Bruder Pascal ein um den fehlenden Papa zu ersetzen. Kein schoenes Gefuehl fuer mich in 13000km Entfernung, aber gleichzeitig macht es mich stolz so eine gute Familie zu haben, die zusammen steht wenn es daerauf ankommt.
Am 20.12.17 machen wir uns auf den Weg zu den Torres del Paine trotz der nicht so guten Wetterprognose. Tatsaechlich sind die diversen Gipfel der Bergketten nur kurz zu sehen und am naechsten Tag ist alles Wolken verhangen. Ich bin nicht ganz so traurig, dass die tollen Wanderungen in und um die Torres bei diesem Wetter keinen Sinn machen, da Laufen einfach nicht mein Ding ist. Richard dagegen laeuft gerne und muss leider dem Wetter nachgeben. Den Abend verbringen wir auf dem Parkplatz am Fusse der Torres im Wohnmobil von Thomas und Karin aus Bremen und einem Ehepaar aus Israel mit Gluehwein trinken. Interessante Gespraeche gibt es mit den Rentnern aus Israel, die von ihrer schoensten Zeit ihres Lebens als Kinder im Kibuz erzaehlen.
Am 22.12.17 geht weiter suedlich ins 250km entfernte Punta Arenas, wo wir uns bis 26.12.17 in einem Hotel einquartiert haben. Dank des guenstig stehenden Windes schaffen wir die Etappe recht "schnell" und treffen dort auf 2 Freunde aus Wuerzburg in Begleitung einer Freundin aus WG-Zeiten aus Berlin. Freundlicherweise bringt mir Josef ein paar Ersatzteile fuer meine APE und eine neue Kamera mit. Der staendige ganz feine Staub ist in das Objektiv eingedrungen und hinterlaesst haessliche schwarze Punkte auf den Bildern. Josef ist der ehemalige Besitzer des Weihauses Popp in Wuerzburg, dort wo vor 2 Jahren, an unserem Freitags-Stammtisch die Geburtsstunde unserer gemeinsamen Reise nach Argentinien war. In Punta Arenas treffen wir wieder mal auch unsere Globetrotter Freunde aus Muenchen, Swen und Iris und die Freunde aus Bremen. Zusammen planen wir die Gestaltung des Heiligen Abends. So richtig weihnachtlich ist die Stimmung hier nicht. Lange helle Tage von ca. 18 Stunden, wenig Weihnachtsschmuck oder Weihnachtsbeleuchtung in den Laeden und den Haeusern. Lediglich ein kleines Regal mit Christbaumkugeln und Lamette aus Plastik gibt es in den Kaufhaeusern. Wie erholsam !!!! Allerdigs stellt sich heraus, dass alle Restaurants am Heiligen Abend zu haben und lediglich ein paar Hotels ein Weihnachtsessen servieren. Dies leider zu recht hohen Preisen. Wir verbringen den ganzen Vormittag mit der Suche und finden schliesslich ein kleinerers Hotel wo wir den Heiligen Abend zusammen ergiebig begehen koennen. Um 23 Uhr werden wir dann hoeflich gebeten nach Hause zu gehen, damit die Angestellten zu ihren Familien gehen koennen. Auf dem Heimweg zum Hotel kommen wir an dem Kiosk an der Ecke vorbei, der interessante Oeffnungszeiten hat: am Abend bis 23 Uhr, dann wieder ab 01 Uhr bis 06 Uhr, damit die Alkis nicht austrocknen. Gut versorgt feiern wir noch in unserem Hotel bis in die Morgenstunden.
Ein paar Ausfluege in die Umgebung waehrend der Feiertage, sind gepraegt von wunderschoener unberuehrter Natur, sowie der Besuch von Museen zur Historie zu Magellan, sowie der gescheiterten Suepolexpedition von Sheckleton und der Rettung der Mannschaft nach 1 Jahr Gefangenschaft im Eis.
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Am 26.12.17 treten wir zur letzten Etappe von 630km nach Sueden, USHUAIA auf Feuerland an. Wiedermal fahren wir einen Umweg von 170km wegen der schlechten Pisten. Der Wind ist uns wiedermal gnaedig und blaest meistens von schraeg hinten, lediglich 25km im 3. Gang!! In einem Kaff Namens Cerro Sombrero machen wir Zwischenstation und treffen auf ein ganz neu errichtetes Informationsbuero mit Toiletten, Duschtrackt und 3 frei zugaenglichen PCs. Dank der chilenischen Oelgesellschafft ENAP gibt es diese Einrichtung mit einem ebenfalls frei zugaengliches Internet, das ich gerade nutze um diesen Blogeintrag zu schreiben. Fast auf der Strecke nach Ushuaia befindet sich eine Koenigspiguinkolonie mit 40 bruetenden Paaren, was eine Seltenheit ist, denn normalerweise brueten diese auf dem Eis der Antarktis.Im Moment legen sie die Eier 1 Stueck pro Paar. Die Jungen schluepfen dann im Januar. Aus dem letzten Jahr gibt es lediglich 3 Junge noch im braunen dicken Fell. Die Weiterfahrt fuehrt uns zu einem abgefahrenen Campingplatz auf dem der Besitzer alles recyelt oder zu Kunstwerken umfunktioniert. Das Wetter ist gemischt, Sonne,Regen bis Starkregen und Temoeraturen zwischen 10-17 Grad. An der Grenze muessen wir die ueblichen Formalitaeten erledigen. Zuerst zur Immigration, dann zum Zoll wegen der Autos und zuletzt zur Gesundheitskontrolle. Dort wird geprueft ob wir frisches Obst, Honig, Gemuese , Fleisch, Wurst oder Kaese dabei haben. Manchmal sind die Kontrollen lachs, mitunter aber sehr genau mit Suchhunden und oeffnen aller Schraenke und Kisten. Wir setzen in Punta Delgada in Chile nach Tierra del Fuege ( Feuerland) mit einer kleinen Faehre in 20 Minuten ueber. Schliesslich treffen wir am 29.12.17 in Ushuaia ein und beziehen unser Hostal bis zum 2.1.2018. Hier treffen wir weitere Freunde aus Suedafrika, Dieter und Karin sowie die Muenchner und Bremer. Wir verabreden uns zum alternativen Silvesterbuffet am Strand von Ushuaia in unserer Wagenburg aus Wohnmobilen aller Art. Der Oesterreicher Willi aus Graz mit einem uralten Mercedes LKW Wohnmobil gesellt sich sich auch noch mit dazu. Das Buffet laesst sich sehen: Bruscetta, Tomatensalat,rote Beetesalat, Kartoffelsalat, fritierte Kartoffeln und Zucchini und natuerlich jede Menge Fleisch nach argentinischem Vorbild. Da die Temperaturen so bei 5-7 Grad liegen kommt auch der Gluehwein gut an. Silvesterfeuerwerk ist hier verboten wegen der Naehe der Natinalparks mit ihren Waeldern. Der naechste Morgen beginnt etwas zaeh, aber es muessen die Vorzelte und Planen die dem Windschutz dienten abgebaut werden, denn einige wollen heute noch wieder weiter fahren. Ansonsten war der 1.1.2018 eher vom Ausschlafen und Erholen gepraegt. In ganz Ushuaia funktioniert an diesem Tag kein Internet, da wohl alle die ueblichen Silvestervideos und Glueckwuensche uebermitteln wollen und damit das eh schon wackelige Netz ueberfordert ist. Wir machen uns am 2.1.2018 auf den Rueckweg nach Rio Grande. Es regnet viel die Strasse ist glatt und bereits 2 LKWs liegen im Graben. Dafuer gibt es keinen Wind. Hier lasse ich den Vorderreifen auf der Felge drehen, da er schon einseitig abgefahren ist. Die Hinterreifen haben zwar schon fast kein Profil mehr, aber das juckt niemanden hier. Die haben ja immerhin schon insgesamt 16000km auf dem Buckel. Die beiden Reserveraeder hebe ich mir dann noch fuer Deutschland auf. Auf der Weiterreise zurueck mit Ziel Punta Arenas hat meine APE ein ernstes Problem. Die Hinterraeder blockieren und es riecht nach verbrannten Gummi. Nichts geht mehr. Richard zieht mich an und kurz laeuft sie nochmal, dann wieder Stillstand. Also schleppt mich Richard 50km bis zum naechsten Ort Cerro Sombrero. Am 4.1.2018 machen wir uns auf die Fehlersuche und finden heraus, dassder kombinierte Anlasser mit Lichmaschine sich gefressen hat. Wir haben einen neuen in unserem Ersatzteillager und bauen diesen ein. Ende gut alles gut, Sonrisa laeuft wieder.








Eingestellt von Ricargentinado 10:45
Hallo, ihr Weltenbummler,alles Glück,der Welt für euch im neuen Jahr, Gesundheit, und noch viele Schöne Abenteuer, Ereignisse, Begegnungen auf eurer Reise. Langsam mache ich mir ernsthafte Sorgen,um ,sonrisa und chiquitita. Schaffen sie es noch bis nach Hause? Eine liegt im Graben auf dem Kopf und erholt sich?(Ape)? Passt auf euch auf.
von Rolliline