Bahia Blanca, Zarate, San Antonio de Areco, Montevideo
5.1 -17.2.2018
01.03.2018
Jetzt planen wir eine relative lange Etappe bis nach Zarate dem Frachthafen von Buenos Aires. Nachdem mich ein paar Hilferufe meiner Familie rund um den Zustand von Frederik in den letzten Monaten erreicht haben, wir auch irgendwie genug haben vom umher reisen und die Atlantikküste lediglich kilometerlange Sandstrände zu bieten hat, mit dem Höhepunkt in Mar del Plata, wo halb Buenos Aires wie die Sardinen sonnenbaden, entscheiden wir uns für eine zügige Heimkehr. Die 530km lange Fahrt schaffen wir in 4 Etappen in glühender Hitze bis 42 Grad über Monte Hermoso, Adolfo Gonzales Chaves, Azul, San Miguel del Monte bis nach Zarate. Monte Hermoso ist ein reiner Badeort mit lediglich 8000 Einwohnern und 5-mal so vielen argentinischen Touristen.
Es ist jetzt Hochsommer und Hochsaison und die Bankautomaten in Adolfo Gonzales Chaves sind wieder mal leer und die Supermärkte so voll, dass man an der Kasse 1 Stunde anstehen muss. Auf dieser Strecke gibt es kaum Campingplätze, so übernachten wir in Tres Arroyos am Busbahnhof bei 24 Grad in der Nacht. Wenigstens gibt es hier Geld und der Supermarkt ist zur Siesta Zeit gähnend leer ( win win ). Die einzige Abkühlung in unserem fahrenden Hotel besteht aus einem nassen Handtuch, das ich mir über Kopf und Schulter gelegt habe und alle 30 Minuten mit Wasser übergieße. Diesen Trick habe ich von den Beduinen in der Negev Wüste vor vielen Jahren gelernt. So langsam kommen wir der Hauptstadt näher und auf den beiden letzten Etappe vor und an Buenos Aires vorbei nimmt der Verkehr deutlich zu und es wird anstrengend zu fahren, denn wir sind ja ein ganz schönes Hindernis für die Anderen. In San Miguel del Monte wechseln wir noch schnell die Hinterreifen, denn die sind jetzt nach fast 18000km ziemlich bis total blank.
Wir organisieren mit Seabridge Düsseldorf die Verschiffung ab Zarate nach Hamburg als RORO Verschiffung, d.h wir fahren die APEs an Bord und werden diesmal nicht nochmal 5 Wochen an Bord des Frachtschiffes Grande Argentina mitreisen, sondern werden nach Hause fliegen. Die Grande Argentina soll am 15.2.18 in Zarate ablegen und wir müssen noch vor dem langen Faschingswochenende am Freitag den 9.2.18 vor 15h im Hafen sein. Die letzten 1000km sind wir etwas verhalten gefahren, da Richards Kontrollleuchte der Lichtmaschine immer wieder aufflackert und beim Anlassen bedenklich ächzt und quietscht. Das Ersatzteillager ist aber erschöpft, eine 2. Lichtmaschine haben wir nicht dabei. Die Zeit wird ziemlich knapp und so geben wir nochmal alles was die APEs erlauben (50- 55kmh!!!) um rechtzeitig in Zarate anzukommen. Um 14.30h kommen wir dann tatsächlich an und müssen erfahren, dass die Zentrale von Grimaldi Lines in Sao Paulo unsere Buchung storniert hat. Warum und wieso lässt sich nicht mehr klären, da es in Deutschland schon Freitag um 19h ist und auch in Argentinien und Brasilien alle in den Startlöchern für Fasching sind. Seabridge bemüht sich sogar am Rosenmontag über Grimaldi Hamburg und London etwas zu erfahren, jedoch hat Grimaldi Sao Paulo das Sagen und die feiern brasilianischen Karneval. Wir fahren deshalb wütend 60km weiter zu einem Campingplatz in San Antonio de Areco und verbringen die Tage bis zum Aschermittwoch mit der Grundreinigung der APEs und Koffer packen für den Heimflug. Die alternative Lösung besteht nun darin die beiden APEs in einen 40 Fuß (12m) Container zu stecken was doppelt so teuer ist. Der Agent in Argentinien ist recht träge und gibt uns keine konkreten Auskünfte über Zeitplan und Preis, sondern meint wir sollen besser die Verschiffung von Montevideo aus machen, wo die Bürokratie einfacher ist und die Kosten geringer seien. Am Mittwoch kommt dann das endgültige NEIN von Grimaldi: es werden jetzt keine Kleinfahrzeuge und 3 Räder mehr RoRo verschifft. Wir nehmen sofort mit dem Agenten in Montevideo Kontakt auf und machen uns auf den Weg nach Montevideo. Die Zeit drängt, denn das Frachtschiff Grande Argentina soll am Samstag den 17.2.18 Montevideo verlassen und heute , Mittwoch den 14.2.18 Abend kommen wir erst mit der Schnellfähre 200km über das Delta des Rio de la Plata in Montevideo an. Das wird knapp in 1,5 Tagen den Papierkram zu erledigen. Nachdem auch mit diesem Agenten die Kommunikation nicht gut klappt beschließen wir am Donnerstagmorgen persönlich im Büro des Agenten KMA von Grimaldi vorstellig zu werden und Dampf zu machen. Wir sind halt in Südamerika und so werden wir gelassen an einen anderen Freight Forwarder verwiesen. Dies ist jedoch ein Glücksgriff, denn er bemüht sich sehr alle Möglichkeiten und Preise einzuholen, da so viele Parteien für eine Containerverschiffung notwendig sind (Einwanderungsbehörde, Hafenbehörde, temporäres Lager, Containerverleihung, Transportfahrzeuge, Containerstapler, Kräne usw.). Bis am Nachmittag hat er alle Preis zusammen und das Ganze kostet jetzt rund 4500 US$ anstatt 2300€. Den Kloß müssen wir schlucken denn es gibt keine andere Alternative. Es wird aber unmöglich sein alle notwendigen Papiere bis morgen Freitag 16.2.18 fertig zu haben. Also fährt die Grande Argentina ohne unsere APEs! Das nächste Schiff kommt voraussichtlich am 27.2.18!!!!!! Bis dann wollen wir natürlich nicht warten und so schafft es der Agent von Seahub, Leonardo Panebianco mit allen Tricks und ohne fertige Papiere dass wir noch am Freitag die APEs in ein temporäres Lager im Hafengelände fahren könne, wo sie bis zur Abfahrt der Grande Africa sicher stehen werden. D.h. für uns wir können jetzt, Freitag um 20h den Rückflug für morgen um 14h buchen, falls es noch Plätze gibt. Wir haben Glück und es gibt noch Plätze und so buchen wir übers Internet bei OPODO den Rückflug und zahlen per Kreditkarte. Uffff das war mal wieder ein nervenaufreibender Tag, aber Ende gut alles gut und so können wir erleichtert noch schnell Richards Geburtstag mit einem schönen Abendessen ausklingen lassen. Das Ende ist aber doch nicht gut, denn beim Einchecken am Flugschalter erklärt man uns, dass unsere Reservierungen storniert wurden. Warum ist wieder mal nicht zu erfahren, OPODO am Samstagabend auf die Schnelle nicht zu erreichen. Also kaufen wir neue Tickets und ergattern gerade noch zwei von den 300 Plätzen im A 330-300 auf dem fast ausgebuchten Flug über Madrid nach Frankfurt mit Air Europa. Nach ca.15 Stunden mit 2 h Transitzeit in Madrid kommen wir um 10h am Sonntag den 18.2.18 in Frankfurt an. Angenehm kühl hier, Temperaturunterschied knappe 50 Grad, aber die Sonne lacht uns Heimkehren zu. Im Nachgang konnte ich dann mit OPODO klären, warum die Reservierung storniert wurde. Alle Anbieter im Internet für Flüge brauchen mindestens 24h Zeit um die Kreditkarte zu verifizieren. Deshalb hatte Air Europa keinen Zahlungseingang bis 2h vor Abflug und stornierte die Reservierung. Also als Info für Euch, wenn ihr weniger als 24h vor Abflug buchen wollt, macht es direkt bei der Fluggesellschaft. Ich nehme an das dies der letzte Blogeintrag unserer 9-monatigen Reise ist und hoffe dass ihr Freude an den Einträgen und Bildern gehabt habt. Eure Resonanz hat mich bestärkt weiter zu machen trotz einiger Widerstände und nicht immer ganz einfachem Zugang zum Internet.
Eingestellt von Ricargentinado 13:47
Schade,dass es vorbei ist. Ich hatte große Freude an euren Beiträgen und Fotos. Ein herzliches Danke. Hoffentlich geht es Frederik gut,und ihr könnt euch stressfrei zu Hause eingewöhnen. Lasst es euch gut gehen,bis zum nächsten Abenteuer, eure Sabine
von Rolliline